In dringenden Notfällen wenden Sie sich bitte direkt an die interdisziplinären Notaufnahmen der Standorte Freyung oder Grafenau.

Diese sind 24 Stunden besetzt und sind wie folgt erreichbar:

Notaufnahme Freyung

Tel: +49 8551 977-0

Bitte melden Sie sich beim Haupteingang des Krankenhauses an der Pforte, bzw. läuten Sie nachts an der dafür vorgesehenen Glocke.

Notaufnahme Grafenau

Tel: +49 8552 421-3225

Bitte melden Sie sich beim Haupteingang des Krankenhauses an der Pforte, bzw. läuten Sie nachts an der dafür vorgesehenen Glocke.

Seit vierzig Jahren entwickelt sich die interventionelle Kardiologie weltweit stetig voran. Immer mehr minimal-invasive Verfahren (zumeist "Herzkatheterverfahren") werden entwickelt, die die Diagnostik verbessern und die für die Behandlung der Herzkranzgefäße, der Herzklappen aber auch bei Shuntverbindungen statt einer offenen Herzoperation in Frage kommen. 

 

Linksherzkatheteruntersuchung mit Koronarangiographie und Laevokardiographie

Die Linksherzkatheteruntersuchung ist die Standarduntersuchung zur Erkennung einer koronaren Herzkrankheit. Hierbei wird ein langer dünner Schlauch von der Schlagader am Handgelenk oder von der Leiste bis zum Ursprung der Herzkranzgefäße am Herzen vorgebracht, welche dann mit Kontrastmittel dargestellt werden. Wenn alle drei großen Herzkranzgefäße mit ihren Verzweigungen dargestellt und die Engstellen beurteilt wurden, wird die weitere Therapie entschieden. In bestimmten Fällen werden zur genaueren Beurteilung ergänzende Verfahren wie eine Druckdahtmessung (FFR) oder intravaskulärer Ultraschall (IVUS) (s.u.) erforderlich. Nach Diagnosestellung ist meist eine unmittelbare weiterführende Behandlung mittels Ballondilatation (PTCA) und Stentimplantation möglich. Nur bei sehr schwerer koronarer Herzerkrankung muss zunächst eine ausführlichere Behandlungsplanung erfolgen, hier kann keine i.d.R. keine sofortige Behandlung durchgeführt werden. In bestimmten Fällen ist auch eine operative Bypass-Versorgung erforderlich. Im Rahmen der Linksherzkatheteruntersuchung ist auch eine Darstellung der Herzkammer (Laevokardiographie) zur Beurteilung der Herzleistung möglich.

 

Druckdrahtmessung (FFR)

Die Druckdrahtmessung (= Messung der Fraktionellen Flussreserve (FFR)) dient zur Messung des intrakoronaren Drucks vor und hinter einer Engstelle. Hierdurch kann das Ausmaß einer Durchblutungsstörung in dem betroffenen Herzkranzgefäß festgestellt werden. 

Die Durchführung erfolgt in bestimmten Fällen im Rahmen einer diagnostischen Linksherzkatheteruntersuchung. Dabei wird der Messdraht über den Katheter in das entsprechende Gefäß zur Messung vorgebracht. 

 

Intravaskulärer Ultraschall (IVUS)

Der intravaskulärer Ultraschall (IVUS) stellt eine Erweiterung der optischen Darstellung der Herzkranzgefäße dar. Die Untersuchung dient dazu, die Beschaffenheit von Engstellen besser beurteilen zu können und den echten Durchmesser des natürlichen Gefäßes zuverlässiger bestimmen zu können. Weiterhin können Gefäßaufzweigungen sowie bereits in den Gefäßen vorhandene Stents genauer beurteilt werden. 

 

Koronarinterventionen mittels Ballondilatation (PTCA) und Stentimplantation

Wurde bei der diagnostischen Herzkatheteruntersuchung eine Engstelle in einem Herzkranzgefäß gefunden, die zur Einschränkung der Durchblutung/Leistungsfähigkeit führt, wird eine Behandlung durch Aufweitung des Gefäßes mittels eines Ballons (PTCA) und Einbringen einer Gefäßstütze (Stent) durchgeführt. 

 

Rotablationsangioplastie

Bei stark verkalkten und chronischen Verschlüssen von Herzkranzgefäßen kann mittels eines sogenannten Rotablators das Gefäß wieder aufgebohrt werden. Dieser Eingriff stellt eine spezielle Anwendung innerhalb einer Herzkatheterbehandlung dar und ist nur in bestimmten Fällen erforderlich.

 

Herzmuskelbiopsie

In bestimmten Fragestellung, z.B. bei einer schwergradigen Herzmuskelhypertrophie oder bei ausgeprägter Herzschwäche mit Verdacht auf eine ursächliche Herzmuskelentzündung, kann die Durchführung einer Herzmuskelbiopsie erforderlich sein. Hierbei wird über einen Katheter eine spezielle Zange in die Herzkammer vorgebracht und darüber mehrere Proben aus dem Herzmuskelgewebe entnommen.  

 

Rechtsherzkatheteruntersuchung

Die Rechtsherzkatheteruntersuchung dient zur Abklärung eines Lungenhochdrucks sowie zur Bestimmung des Herzzeitvolumens. Von der Leiste oder von der Ellenbeuge aus wird hierzu der Meßkatheter über das Venensystem zum rechten Herzen bis in die Lungenarterien vorgebracht.

 

Interventioneller Verschluss eines PFO/ASD

 

Vorhofohrverschluss (LAA-Occluder)

Bei Patienten mit Vorhofflimmern besteht die Möglichkeit das linke Vorhofohr mit speziellem Schirmchen zu verschließen. Somit können sich im linken Vorhofohr keine Blutgerinsel bilden und die Patienten brauchen dann auch keine Antikoagulation mehr wie z. B. Marcumar. 

Der Eingriff wird im Herzkatheterlabor durchgeführt. Über die große Leistenvene wird der Okkluder mit Hilfe von Schluckultraschall und Röntgen platziert. 

 

Ballondilatation bei Aorten- und Mitralklappenstenose

 

Linksherzunterstützungssystem Impella

Impella ist eine Herzpumpe, die bei Patienten mit ausgeprägter Herzschwäche z. B. nach schwerem Herzinfarkt die Herzleistung verbessert (unterstützt). Die Herzpumpe fördert das Blut aus der linken Herzkammer zur aufsteigenden Hauptschlagader und wird über eine große Leistenader eingeführt.